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Ein Roboter namens „Curiosity“ (Neugierde) schickt im August 2012 erste Fotos von der Marsoberfläche auf die Erde, gestandene Wissenschaftler fallen sich vor Jubel um den Hals, die Bilder gehen um die Welt …

Doch schon immer gab es den Wunsch, nicht nur fremde Gegenden, sondern auch kommende Zeiten erforschen zu können. Was würde man entdecken, wenn es gelänge, die dünne Haut der Gegenwart zu durchstechen und einen Blick auf das zu erhaschen, was uns erwartet?

Die hier versammelten Bilder datieren aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts: Unter Beachtung der Relativitätstheorie und mit für damalige Verhältnisse unglaublicher Technik gelang es, mittels einer Spezialkamera etwa 150 Jahre in die Zukunft vorzustoßen.

Veröffentlicht wurden die Ergebnisse bis heute nicht. Zwei Gründe dafür drängen sich auf:
Einerseits gelang es anscheinend nur teilweise, die in einzelne „Zeit-Spaziergänge“ gegliederten Ziele geografisch exakt anzupeilen.
Andererseits werfen die Bilder Fragen auf, mit denen man die Öffentlichkeit nicht beunruhigen wollte: Städtisch bebaute Areale präsentieren sich ebenso wie parkähnliche Gegenden oder Baustellen als menschenleere Kulisse – was ist dort geschehen? Sind diese Orte noch real und bewohnbar? Und: Wodurch und wann wird diese Veränderung eintreten?


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Susanne Wolkenhauer, 2012
Kleinbild-Negativ & digitale Weiterverarbeitung, C-Print